In der Systemischen Paartherapie arbeite ich integrativ auf drei Ebenen, die sich gegenseitig bedingen: |
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Kommunikative Ebene: „Unter Berührung der Liebe wird jeder zum Poeten“ Platon
Alltägliche Ereignisse werden von den Partnern in einer Beziehung unterschiedlich wahrgenommen und kommuniziert. In der Partnerschaftskrise erleben die Partner Äußerungen schnell als Vorwürfe und es kommt zu gegenseitigen Verletzungen. Beide möchten jedoch verstanden werden und sich verständlich machen. Die Paartherapie vermittelt den Partnern die Fähigkeit, der Fremdheit des anderen wieder mutig und neugierig ins Auge zu blicken und sich im Gespräch dem anderen so mitzuteilen, dass das Einzigartige des Partners sich zeigen kann. |
Die Ebene der Beziehungsmuster „Beim Suchen des Andersartigen im Anderen finde ich das Andersartige in mir.“ Jürg Willi
In den Paargesprächen wird immer wieder deutlich: Männer und Frauen leben in sehr verschiedenen Welten. Das macht einerseits den Reiz und andererseits die Schwierigkeiten in der Partnerschaft aus. In den Gesprächen werden die Beziehungsmuster und die sich ergänzenden Verhaltensstile deutlich, die beide Partner aus ihren Herkunftsfamilien in die Partnerschaft einbringen. Welches Verständnis von der Rolle des Mannes und der Frau haben beide mitgebracht? Wie wurde in beiden Familien mit Konflikten umgegangen? Welche Altlasten und erhöhten Empfindlichkeiten bringen beide aufgrund früherer Belastungen mit? Diese und andere Fragen helfen uns, das Verhalten der Partner tiefer zu verstehen und zu begreifen, wo die empfindlichen Punkte beider Partner liegen.
Wenn die aktuelle Partnerschaftskrise konstruktiv genutzt wird, kann die Chance wieder in den Blick kommen, die in der Wahl des Partners liegt: Wir können viel vom anderen lernen und ihn als Spezialisten und Berater für die ergänzenden Erfahrungsbereiche nutzen. |
Die systemische Ebene Wir können nur eins sein. Entweder sind wir eine gute Tochter bzw. ein guter Sohn. Oder wir sind eine gute Partnerin bzw. ein guter Partner. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in erster Linie loyal zu unserer Partnerschaft oder zu unserer Herkunftsfamilie sind.
Oft streiten die Partner sich, ohne die eigentlichen Wurzeln ihrer Streitigkeiten sprachlich fassen zu können. Sie spüren, dass etwas Tieferes sie darin hindert, kraftvoll ihre Rolle als Frau oder Mann in der Partnerschaft zu leben. Auf der systemischen Ebene betrachte ich die Einflüsse aus den Herkunftsfamilien auf die Partner. Einerseits erhalten die Partner Kraft und Energie als Frau oder Mann aus ihrem Herkunftssystem. Andererseits ist es Aufgabe der Partner, sich von der eigenen Herkunftsfamilie abzulösen, um gemeinsam ein neues System zu schaffen.
Die Ursache für das Scheitern vieler Partnerschaften liegt oft in einer unbewussten Loyalität mit der Herkunftsfamilie. Verstrickungen mit ungelösten Dynamiken der Eltern, Großeltern oder anderer Verwandter, die oft schon lange verstorben sind, können die Frau oder den Mann daran hindern, das Eigene zu leben. |